Die Werke der diesjährigen Sammlungspräsentation der LBBW greifen auf der
ART COLOGNE (16. bis 19. November 2023) vergangene Geschehnisse auf und entwickeln daraus weitere Perspektiven und Erzählungen. Die Schau der LBBW, kuratiert durch Sarah Haberkorn, zeigt ausgewählte Werke von Franz Ackermann, Simon Herkner, Sven Johne, Annette Kelm, Henrike Naumann und Tobias Zielony aus den Ankäufen 2018 bis 2023.
Die thematischen Ausgangspunkte lassen sich einerseits in der jüngeren Zeitgeschichte verorten, beispielsweise mit den dokumentarischen Fotografien Tobias Zielonys. In der Serie Das was euch am Leben hält, ist was bei uns zu Asche zerfiel porträtiert er Jugendkulturen in Ost- und Westdeutschland vor dem Hintergrund der historischen und gesellschaftlichen Umbrüche während der Nachwendezeit und den frühen 2000er Jahren. Andererseits geht der Rückbezug bis hin zum Ersten Weltkrieg. Simon Herkner hat sich vor Ort mit dem damaligen Kampfschauplatz Verdun auseinandergesetzt und daraus eine Videoarbeit sowie eigene Denkmäler geschaffen.
Großformatige Installationen
Ebenso führen zwei große Installationen auf unterschiedliche Zeitreisen: Beim Betreten von Henrike Naumanns Fun 2000 werden die Besucherinnen und Besucher an den Anfang des 21. Jahrhunderts zurückversetzt. In der Kombination von zeitgerechten Ladenmöbeln, Material der damaligen (ersten gesamtdeutschen) Weltausstellung in Hannover und Interviewaufnahmen mit Birgit Breuel (ehem. Präsidentin der Treuhandanstalt und spätere Generalkommissarin der Expo 2000), nimmt sie Bezug auf die Nachwendezeit. Sie beschwört damit den damaligen Zeitgeist herauf und beleuchtet gesellschaftspolitische Vorgänge und Entwicklungen.
Franz Ackermanns Helikopter Nr. 21 blickt auf einen anderen Teil deutscher Geschichte: er basiert auf originalen Plänen der Terrororganisation RAF. Damit lässt der Künstler ein vermeintlich fliegendes Fluchtfahrzeug, das nur als Idee existierte, zu einem utopischen Kunstwerk werden.
Vergangenheit und Gegenwart
Die Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart prägt unser Verständnis der Welt sowie unsere Identität. Die heutige Realität ist das Ergebnis einer fortwährenden Wechselwirkung aus den vergangenen Ereignissen, Erfahrungen und Entscheidungen. Sie beeinflusst die Art und Weise wie die Gesellschaft gestaltet wird, formt die Vorstellung von Recht und Unrecht sowie kulturelle Normen. Die ausgestellten Werke greifen diese Zusammenhänge auf, führen die Aktualität und Bedeutung von Vergangenem in der gegenwärtigen Zeit vor Augen und veranlassen dazu, die eigene Wahrnehmung der Vergangenheit zu hinterfragen.
Über die Sammlung LBBW
Mit über 3.000 Werken besitzt die Landesbank Baden-Württemberg eine der großen deutschen Unternehmenssammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Die Sammlung LBBW vereint national und international bekannte künstlerische Positionen. Heute liegt der Fokus auf Werken, die am Produktionsstandort Deutschland oder von deutschen Künstlerinnen und Künstlern innerhalb der letzten Dekade entstanden sind. Intermedial offen angelegt, sind in ihr alle künstlerischen Medien vertreten. Um Exponate der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nutzt das Unternehmen verschiedene Formate. Anhand thematisch konzipierter Messepräsentationen möchte die Bank aktiv in den Dialog mit der Öffentlichkeit treten – und zugleich einen Beitrag zur kulturellen Bildung leisten.
Die
Messe Köln öffnet ihre Tore für die ART COLOGNE 2023 vom 16. bis 19. November.
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Kontakt:Koelnmesse GmbH, Karen Schmithüsen, Tel: + 49 221 821-2231, E-Mail: k.schmithuesen@koelnmesse.de