Das Bauhaus-Jubliläumsjahr hat die Auseinandersetzung mit der vielleicht wichtigsten Kunst- und Designbewegung des 20. Jahrhunderts neu entfacht. Mit einer Sonderausstellung lenkt die
COLOGNE FINE ART & DESIGN den Blick auf die Originale, die in den Werkstätten und Ateliers des Bauhauses entstanden. Original-Entwürfe und Prototypen zeigen die besonderen Eigenschaften von Entwurf und Ausführung und bieten eine selten mögliche direkte Begegnung mit den Anfängen der Designgeschichte. Die Ausstellung, die von Ulrich Fiedler mit Unterstützung des Ausstellungsdesigners Meyer Voggenreiter gestaltet und inszeniert wird, umschließt Möbel, Gebrauchsgegenstände, Fotografien, Graphiken und Gemälde. Sie stammen aus dem Bestand der drei in Deutschland führenden, die klassische Moderne vertretenden Galerien: Neben der Galerie Ulrich Fiedler gehören die beiden Berliner Galerien Berinson und derda Berlin dazu.
In effektvoller Inszenierung, die Herbert Bayers farbenfrohe Kiosk-Entwürfe als Inspiration nimmt, führen die Objekte anschaulich die gelebten Visionen einer neuer Alltagskultur vor. Sie zeigen auch, wie sehr die Schulen in Weimar und Dessau eingebettet waren in den Kunst-Diskurs der Moderne. Sie beleuchten in der Gegenüberstellung von Kunst, Kunstgewerbe und Handwerk die oft aufgeworfene Frage nach den Geschlechterrollen im Bauhaus. Und sie umfassen neben den bis heute weltbekannten Ikonen des Möbeldesigns auch kleine, noch nicht viel gezeigte und gesehene Überraschungen.
Einige Beispiele:
Teil der Ausstellung wird z. B. der Prototyp der von Theodor Bogler designten „Kombinationsteekanne“ von 1923. Das Originalmodell, das im Bereich Gebrauchsgeschirr stilbildend wurde, besteht aus einfachen, stereometrischen Grundformen, die im Keramikkörper und mit Korbgeflecht umwickeltem Griff umgesetzt wurden.
Der Avantgarde-Theaterproduzent Erwin Piscator war einer der ersten, die einen Satz Marcel-Breuer-Stühle „Stuhl B 5“ für seine Wohnung bestellte. In Köln wird das Original dieser Designikone ausgestellt, angefertigt 1927 von Standard Möbel Lengyel & Co., Berlin, aus gebogenem Stahlrohr, montiert mit gewölbten, hexagonalen Schrauben, vernickelt und mit grünem „Eisengarn“-Stoff ausgestattet.
Der „Lehnstuhl B 25“ mit flexibler Rückenlehne wird ebenfalls im Original auf der COLOGNE FINE ART & DESIGN zu sehen sein. Hierbei handelt es sich um ein 1928 /1929 Gebr. Thonet, Frankenberg, hergestellte Stück mit verchromter Stahlrohrrahmen Rohr-Sitz und schwarz-lackierten Armlehnen aus Holz. Der bewegliche Sitz hängt an zwei verchromten Federn. Der Lehnstuhl wurde mit zwei geplosterten Kissen entworfen. Das Exponat ist eine von fünf „Sitzmaschinen“ von Marcel Breuer. Andere Exemplare befinden sich in den Kunstsammlungen zu Weimar, Design-Sammlung Ludewig, Berlin, und – in einer späteren Version - im Vitra-Museum, Weil am Rhein.
Eines vereint die Exponate: Ihre Originalität. Alle Ausstellungsstücke wurden tatsächlich in den ursprünglichen Bauhaus Werkstätten oder Ateliers gefertigt, sind nicht später kopiert oder von den sogenannten „Bauhäuslern“ erst nach ihrer Bauhaus-Zeit entwickelt und realisiert worden. Diese außergewöhnlichen Stücke sind sonst nur in Museen und Sammlungen zu erleben.
Die
Messe Köln öffnet ihre Tore für die COLOGNE FINE ART & DESIGN 2019 vom 21. bis 24. November. Parallel findet dann vom 20. bis 22. November 2019 auch die
EXPONATEC COLOGNE, Internationale Fachmesse für Museen, Konservierung und Kulturerbe, statt.
Städteübersicht für weitere
Messen in Nordrhein-Westfalen.
Kontakt:Koelnmesse GmbH, Christine Hackmann, Tel: +49-2221-821-2288, E-Mail: c.hackmann@koelnmesse.de