19. Mai 2018 13:13
Messe in Hamburg - Schonende Ressourcennutzung: SMM 2018 stellt Hightech für die Tiefe vor
Die Tiefen der Ozeane sind eines der großen Rätsel unserer Erde. Unter dem Motto „Pushing the limits – new maritime technologies for future needs“ diskutieren renommierte Experten beim Offshore Dialogue (OD), wie sich Tiefsee-Schätze und Ressourcen in der Arktis mit innovativer maritimer Technologie schonend erschließen lassen. Die in Kooperation mit der German Association for Marine Technology (GMT) organisierte Konferenz findet am 6. September im Rahmen der maritimen Weltleitmesse
SMM (04. bis 07. September 2018) statt.
Eine mögliche Rohstoffquelle der Zukunft liegt in 5.000 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund: die Manganknolle. Die höchste Dichte an Knollen findet sich vor der Westküste Mexikos, im Peru-Becken und im Indischen Ozean. Außer Mangan enthalten die Klumpen auch Eisen, Kupfer, Kobalt und Nickel. Und der technologische Fortschritt lässt den Abbau der wertvollen Erze wirtschaftlich zunehmend attraktiver erscheinen. Wie weit Industrie und Forschung in Sachen Tiefseebergbau sind, berichtet Heiko Felderhoff von der Reederei Harren & Partner in seinem Vortrag „Deep-sea mining of massive sulfides – a completly new technical approach“. Als Mitglied der DeepSea Mining Alliance (DSMA) forciert das Schifffahrtsunternehmen die Entwicklung von Tiefseebergbau-Projekten weltweit.
Das Ökosystem rund um die wertvollen Metallklumpen gilt als sehr fragil: Ändert sich die Knollendichte, wirkt sich das auch auf die Artenvielfalt der Tiefsee aus – zumal die Ressource nicht regenerativ ist: „Die Knollen wachsen bloß wenige Millimeter bis Zentimeter pro Millionen Jahre", sagt Prof. Dr. Andrea Koschinsky von der Jacobs University Bremen, die in ihrem Vortrag „Challenging environmental aspects of responsible manganese nodules mining“ die ökologischen Hintergründe skizziert.Aus Sicht des Praktikers erläutert Joury Van Gijseghem, General Manager beim belgischen Meerestechnik-Spezialisten DEME Blue Energy, wie Komponenten beschaffen sein müssen, um einen verantwortungsvollen Abbau der Manganknollen zu gewährleisten.
Weltweit sind hochqualifizierte Wissenschaftler den Geheimnissen der Tiefsee auf der Spur. Ihr wichtigstes Arbeitsgerät sind Hightech-Forschungsschiffe, die vielfältige Funktionen erfüllen und extremsten Bedingungen standhalten müssen. Die Investitionssummen für die Labore auf See sind enorm. Wie ein Schiff für die Polarforschung optimal geplant wird, erklärt Einar Vegsund, VP Design & Hydro bei Rolls Royce Marine. Das Unternehmen ist ein bedeutender Player in diesem Marktsegment: Zuletzt konzipierte es den neuen norwegischen Eisbrecher „Kronprins Haakon“, der auch als Vorbild für das rund 200 Millionen Pfund teure britische Forschungsschiff „Sir David Attenborough“ diente, das 2019 einsatzbereit sein soll.
Die
Messe Hamburg öffnet ihre Tore für die SMM 2018 vom 04. bis 07. September.