Rund 4.500 ambulant, stationär und akutklinisch Pflegende sowie Ärzte und weitere Teilnehmer aus der Gesundheitswirtschaft kommen beim
Deutschen Wundkongress und Bremer Pflegekongress (6. bis 8. Mai 2015) zusammen.
Hier einige Themen:
Premiere beim Doppelkongress: Die Behandlung von Wunden bei Pferd, Hund und Katze, bei der es große Ähnlichkeiten zur Versorgung menschlicher Wunden gibt. Anders als in der Humanmedizin existieren zur Anwendung beim Tier keine Medizinprodukte. Welche Produkte und Methoden des modernen Wundmanagements auch für Kleintiere und Pferdegeeignet sind, darüber berichtet Werner Sellmer in der Sitzung "Wundinfektionen und Wundversorgung beim Tier" (Freitag, 13. bis 15 Uhr, Saal Borgward).
Die Versorgung chronischer Wunden bei Obdachlosen und Gefängnisinsassen stellen Betroffene und Behandlungsteam vor besondere Herausforderungen. In der Sitzung "Wunden, die keiner sieht" stellt etwa die Pflege-Expertin Zeynep Babadagi-Hardt dar, dass
hierbei eigene Grenzen überwunden, Vertrauen auf beiden Seiten und Motivation zur Therapie entwickelt werden müssen (Donnerstag, 13 bis 14 Uhr, Raum 4 A).
Experten gehen davon aus, dass jährlich 400.000 Menschen in Deutschland ein behandlungsbedürftiges Druckgeschwür entwickeln – Tendenz steigend. Aufgrund des gewachsenen Problembewusstseins von Patienten gewinnt der haftungsrechtliche Aspekt im Wundmanagement mehr und mehr an Bedeutung. In seinem Vortrag "Dekubitus als Rechtsthema" stellt der Fachanwalt für Medizinrecht Gerald Tix straf- und zivilrechtliche
Urteile vor (Mittwoch, 12.30 bis 13.00 Uhr, Saal Kaisen)
Zu experimentellen Behandlungsmethoden für problematische Wunden forscht Dr. Jochen Kuhbier. Der Chirurg berichtet in seinem Vortrag "Am seidenen Faden – die biomedizinische Nutzung natürlicher Spinnenseide", warum sich die Seidenfäden der Goldenen Radnetzspinne als Wundauflage, Nahtmaterial oder für die Verbindung von getrennten Nervenbahnen eignen (Mittwoch, 12 bis 13 Uhr, Saal Focke-Wulf).
Die mobile geriatrische Rehabilitation will älteren Patienten, die etwa nach Schlaganfällen besser zuhause als in Reha-Zentren versorgt werden können, wieder zu größtmöglicher Eigenständigkeit verhelfen. Die Reha, die nach Hause kommt, gibt es seit Herbst 2013 in Bremen. Über das im Nordwesten einzigartige Angebot informiert Dr. Rudolf Siegert (Donnerstag, 12.45 bis 13.30 Uhr, Salon Franzius).
Im Rahmen eines Workshops gibt der Bremer Geriatrie-Experte Hinweise zu Planung und Umsetzung von mobiler Reha
(Donnerstag, 17 bis 18.30 Uhr, Gruppenraum 3).
Das Congress Centrum der
Messe Bremen öffnet seine Tore für den 9. Deutschen Wundkongress und 11. Bremer Pflegekongress vom 6. bis 8. Mai 2015.